Antrag Erlebnis-Seilbahn
Die Fraktion der CDU im Nagolder Gemeinderat stellt folgenden Antrag.
Der Gemeinderat fasst in seiner nächsten Sitzung im öffentlichen Teil folgenden Beschluss:
a) Die Stadtverwaltung wird beauftragt, eine Machbarkeitsstudie für die Realisierung einer Seilbahn vom Bahnhof über den Kernen hinauf zum Sport- und Erlebniszentrum Eisberg und ins Gewerbegebiet ING erarbeiten zu lassen.
b) Die Stadtverwaltung wird weiter beauftragt, die Förderkulisse aller Ebenen für Seilbahnlösungen zu verfolgen und sich – gegebenenfalls – bereits vor und während der Erstellung der Studie aktiv um Förderungen für eine etwaige Umsetzung einer solchen Seilbahnverbindung zu bemühen.
Begründung:
Die Stadt Nagold ist das attraktive Mittelzentrum der Region Nordschwarzwald. Sie verfügt gegenwärtig über eine große Anziehungskraft als Einkaufsstadt und über ein sehr ansprechendes Kultur- und Freizeitangebot. Bisherige Annahmen gingen – für einen erfolgreichen Einzelhandel – davon aus, dass die Stadt Nagold mit seinen ca. 15.000 Einwohnern in der Kernstadt ca. 85.000 weitere Besucher für den Erhalt dieser Größe als Einzelhandelsstandort gewinnen muss. In Anbetracht aktueller Entwicklungen – mit einem geänderten Kaufverhalten – braucht es zukünftig mindestens eine solche Anziehungskraft für die Menschen unserer Region. Zudem steht Nagold für einen einzigartigen Mehrklang von Handel, Gastronomie, Kultur, Bildung und Tourismus. In diesem Mehrklang bedingen die Erfolge der Einzelklänge einander. Das macht die Stadt für viele Menschen zu einem besonderen Erlebnis. Für unsere Stadt ergibt sich also die Chance, ihre Anziehungskraft zu erhalten. Dazu muss sich Nagold als „Erlebnisstadt“ weiterentwickeln.
Gibt es einerseits im Vergleich zu anderen Orten im Nordschwarzwald topografische Vorteile mit einem breiten Tal durch den Zusammenfluss zweier Flüsse; so gibt es andererseits topografische Herausforderungen bei der Erreichbarkeit von manchen Infrastruktureinrichtungen auf den Höhen. Die Bildungseinrichtungen sind – zu recht – wichtiger Teil der Innenstadt. Korrespondierende Sport- und Freizeitanlagen befinden sich allerdings auch auf dem Nagolder Eisberg. Das gilt erst recht vor dem Hintergrund der bereits geplanten Sanierung und Erweiterung zur neuen Dreifeld-Sporthalle. Diese Investition von über neun Millionen Euro ergibt aus Sicht unserer Fraktion nur dann Sinn, wenn eine gute und schnelle Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln gewährleistet ist. Nur so kann die Eisberghalle für den Schulsport optimal genutzt werden. Die jüngsten Erkenntnisse bei der Vergabe von Schüler-Busverkehren haben dies einmal mehr verdeutlicht.
Aus unserer Perspektive ist also die breite und ergebnisoffene Prüfung neuer Mobilitätsmöglichkeiten notwendig.
Die CDU-Fraktion ist sich der aktuellen Lage mit dem Haushalt 2025 und mit den zu erwartenden Haushalten in den nächsten Jahren – insbesondere vor dem Hintergrund der notwendigen Investitionen im Bildungsbereich – voll und ganz bewusst. Das hindert sie allerdings nicht daran, sich mit der Zukunft unserer Stadt weitergehend zu befassen. Die CDU-Fraktion hat unter anderem bereits 2016 in ihrer Haushaltsrede Seilbahnverbindungen zum Gegenstand gemacht.
Auf diese Initiative und die Thematisierung in den Folgejahren hin hat sich der Gemeinderat im Jahr 2022 auch im Rahmen seiner Klausurtagung mit globalen und nationalen Seilbahnlösungen befasst. Seither ist viel passiert.
Seilbahnen sind jedenfalls jetzt nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) nennenswert förderfähig. Die skizzierte Seilbahnlösung könnte einen wertvollen Beitrag zum Ausbau des ÖPNV in Richtung ING-Park leisten und würde der Stadt eine neue touristische Attraktion verschaffen, durch die Nagold bedeutend gestärkt würde. Eine solche Seilbahn als wichtiger Teil eines Zielbilds „Erlebnisstadt Nagold“ könnte aus unserer Sicht passenderweise das „Highlight“ im Rahmen des 1250-jährigen Stadtjubiläums im Jahr 2036 werden.
Da wir mit einem solchen Projekt neue Höhen erreichen würden, ist es unerlässlich, Erkenntnisse zu den finanziellen Rahmenbedingungen in Sachen Investition und Betrieb zu erlangen.
Mit freundlichen Grüßen
Carl Christian Hirsch mit allen Mitgliedern der Fraktion der CDU